Stimmzentrum Regensburg
Das Stimmzentrum ist im HNO Zentrum Regensburg für die Behandlung von Stimmstörungen und Kehlkopferkrankungen zuständig und bietet auf diesem Spezialgebiet professionelle medizinische Versorgung und Betreuung.
Unsere Therapieansätze sind auf die individuellen Bedürfnisse jedes Patienten zugeschnitten.
Wir setzen modernste Diagnostikmethoden ein, um eine präzise Diagnose zu stellen und eine personalisierte Therapie für jeden Patienten zu ermöglichen.
Wir bieten modernste, minimalinvasive operative Verfahren an, um die Belastung unserer Patienten gering zu halten und eine schnelle Rückkehr zur normalen Aktivität zu ermöglichen.
Unsere Arbeitsschwerpunkte
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Ganzheitliche Betreuung von ProfisprecherInnen (z.B. LehrerInnen und SängerInnen, SchauspielerInnen)
Diagnostik und Therapie von unterschiedlichsten Arten von Stimmstörungen, Globusgefühl und anderen Wahrnehmungen im Hals
Stimmverbessernde Operationen mit oder ohne Vollnarkose, wenig belastend und schnell u.a. durch Nutzung modernster Technik wie der digitalen Videolaryngoskopie mit Arbeitskanal und blueLASER
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Digitale Videostroboskopie der Stimmlippen mit starrem oder flexiblem Endoskop mit chip-on-the-tip-Technik
Computergestützte digitale und “ohrgestützte” analoge Stimmdiagnostik durch erfahrene Stimmexperten mit Stimmfeldmessung, multidimensionaler Stimmanalyse, Stimmspektrographie und Elektroglottographie
24-Stunden-pH-Metrie des Rachens mit dem Restech-Verfahren zur Diagnostik des laryngopharyngealen (stillen) Refluxes
Mikrolaryngoskopie ggf. mit Probenentnahme in Narkose
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Behandlung von
Stimmlippenlähmungen (Augmentation mit Hyaluronsäure, Hydroxylapatit, Bauchfett)
Stimmlipenpolypen/ -zysten
Reinkeödemen
Papillomen
Leukoplakien
Stimmlippenvernarbungen/ verwachsungen
Blutgefäßerweiterungen (Teleangiektasien, Varizen)
Biofilmen
Injektion von Botulinumtoxin bei spasmodischer Dysphonie
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z.B. kehlkopferweiternde Eingriffe bei beidseitiger Stimmlippenlähmung
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Feststellung der stimmlichen Eignung für einen stimmintensiven Beruf. Von einigen Ausbildungseinrichtungen wird ein phoniatrisches Gutachten schon bei der Bewerbung verlangt, u. a. Logopädie schulen, Schauspielschulen Musikhochschulen - und akademien, Lehramtsstudiengänge
Stimmerkrankungen
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Stimmlippenpolypen: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
Stimmlippenpolypen sind gutartige Gewebsveränderungen, die sich in den meisten Fällen in der Mitte der Stimmlippen bilden. Diese genau lokalisierbaren Wucherungen entstehen häufig durch sogenannte Phonotraumata – mechanische Belastungen der Stimmlippen, die beispielsweise durch intensive oder falsche Stimmbelastung hervorgerufen werden. Man geht davon aus, dass Stimmlippenpolypen durch kleinste Blutungen entstehen können, wenn feine Blutgefäße der Stimmlippen durch starke Scherkräfte beschädigt werden. Es sei jedoch betont, dass Stimmlippenpolypen im Gegensatz zu Polypen in anderen Körperregionen nicht bösartig sind und auch kein Risiko bergen, zu Krebs zu entarten.
In einigen Fällen kann es dennoch notwendig sein, eine Biopsie durchzuführen, um die gutartige Natur der Veränderung sicherzustellen, da eine rein klinische Untersuchung manchmal keine eindeutige Diagnose ermöglicht.
Symptome eines Stimmlippenpolypen
Das häufigste Anzeichen für einen Stimmlippenpolypen ist eine schmerzlose Heiserkeit. Diese entsteht durch unregelmäßigen Stimmlippenschluss und abweichende Schwingungen der Stimmlippen, die durch das zusätzliche Gewebe des Polypen verursacht werden. Polypen, die gestielt an der Stimmlippe sitzen, können bei Bewegung der Stimmlippen zwischen den Schließbereich geraten und zu gelegentlichen Stimmabbrüchen führen. Manche Betroffene berichten auch von einem Fremdkörpergefühl im Kehlkopf oder dem ständigen Drang, sich zu räuspern.
Das Erscheinungsbild eines Stimmlippenpolypen
Stimmlippenpolypen sind meist rötlich gefärbt, klar abgegrenzt und heben sich deutlich vom umliegenden Gewebe ab. Sie können unterschiedlich geformt sein – von glatt und rund bis hin zu gelappt oder langgestreckt. Ihre Größe variiert, und obwohl sie in der Regel einzeln auftreten, können sie gelegentlich paarweise an beiden Stimmlippen erscheinen. Die charakteristische Position in der Mitte der Stimmlippen ist ein wichtiger diagnostischer Hinweis. Befindet sich die Veränderung außerhalb dieser typischen Stelle, sollte die Diagnose überprüft werden.
Stimmlippenpolypen wachsen in der Regel nicht schnell. Wenn eine Wucherung jedoch innerhalb weniger Wochen merklich größer wird, handelt es sich möglicherweise nicht um einen Polypen, und eine genauere Untersuchung ist erforderlich. Auch können bestehende Polypen durch erneute Stimmbelastung zusätzliche Gewebsveränderungen verursachen, was die Behandlung notwendig macht.
Behandlung von Stimmlippenpolypen
Stimmlippenpolypen lassen sich selten allein durch Stimmruhe beseitigen. Zwar kann sich eine begleitende Schwellung durch Schonung reduzieren, doch der eigentliche Polyp bleibt in der Regel bestehen. Um die Ursache der Polypenbildung anzugehen und weiteren Schaden zu vermeiden, ist eine gezielte Stimmübungsbehandlung oft der erste Schritt. Diese hilft Betroffenen, schädliche Stimmgewohnheiten zu erkennen und die Belastung der Stimmlippen zu reduzieren.
In den meisten Fällen ist jedoch ein mikrochirurgischer Eingriff erforderlich, um den Polypen vollständig zu entfernen. Dieser kan konventionell mit mikrochirurgischen Instrumenten im Rahmen einer Mikrolaryngoskopie in Allgemeinanästhesie, alternativ mit blue LASER ebenfalls in Allgemeinanästhesie oder mittels Videoendoskop durch die Nase in oberflächlicher Betäubung. Die Entscheidung für eine Operation hängt von der Beeinträchtigung der Stimme, dem Risiko weiterer Schäden und der Sicherheit der Diagnose ab. Ergänzend zur Operation wird häufig eine Stimmübungsbehandlung empfohlen, um die bestmögliche Heilung zu unterstützen und das Risiko eines erneuten Polypenwachstums zu minimieren. Durch die Kombination aus chirurgischem Eingriff und therapeutischer Nachsorge sind die Chancen auf eine vollständige Genesung und die Vermeidung neuer Polypen ausgezeichnet.
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Stimmlippenzysten sind gutartige Gewebsveränderungen. Man findet sie bevorzugt in der Mitte der Stimmlippen. Sie entstehen durch eine Abkapselung einer kleinen schleimgefüllten Blase in einer oberflächlichen Schicht der Stimmlippe. Dies kann auf eine Einstülpung der oberflächlichen Hautschicht der Stimmlippe (sog. Epidermoidzyste) oder auf einen Verschluss einer kleinen Schleimdrüse (Retentionszyste) zurückzuführen sein. Häufig geschieht dies auf der Basis einer Entzündung oder anlagebedingt.
Symptome einer Stimmlippenzyste
Das typische Zeichen einer Stimmlippenzyste ist eine schmerzlose Heiserkeit. Die Stimme ist rau und teilweise behaucht, da die schwingenden Massen der Stimmlippen sich verändern und der Stimmlippenschluss teilweise gestört wird.
Das Erscheinungsbild einer Stimmlippenzyste
Stimmlippenzysten sind meist weißlich bis gelblich gefärbt. Bei oberflächlicher Lage kann der freie Stimmlippenrand spindelförmig aufgetrieben sein. Bei tieferer Lage sind sie mitunter schwer zu erkennen. Die typische Position liegt in der Mitte der Stimmlippen.
Behandlung von Stimmlippenzysten
Stimmlippenzysten bessern sich durch Stimmruhe oder Stimmübungsbehandlungen üblicherweise nicht. Wohl aber kann eine Stimmschonung die Entwicklung einer sekundären funktionellen Dysphonie verhindern bzw. eine Stimmübungsbehandlung eine solche verbessern. Häufig ist ein mikrochirurgischer Eingriff erforderlich, um die Zyste vollständig zu entfernen. Dieser erfolgt im Rahmen einer Mikrolaryngoskopie in Allgemeinanästhesie, kann bei kleineren Befunden aber auch in Oberflächenanästhesie laserchirurgisch erfolgen.
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Ein Stimmlippengranulom ist eine gutartige Gewebewucherung, die durch Reizung oder Verletzungen entsteht. Es tritt meist im hinteren Bereich der Stimmlippen auf, über dem Processus vocalis des Stellknorpels, der sich direkt unter der Oberfläche der Stimmlippe befindet. Da sich dort nur wenig weiches Gewebe befindet, das dämpfend wirkt, ist diese Stelle besonders anfällig für Schäden. Solche Verletzungen können durch den Kontakt mit dem gegenüberliegenden Processus vocalis beim Schließen der Stimmlippen entstehen – etwa beim Sprechen, Singen, lauten Reden, Räuspern oder Husten.
Auch kann eine Reizung durch einen Beatmungsschlauch auftreten, der während einer Vollnarkose routinemäßig durch die Stimmlippen eingeführt wird. Dies kann zur Bildung eines sogenannten Intubationsgranuloms führen. Diese Art von Granulom entsteht in den Tagen oder Wochen nach dem Eingriff und ist in der Regel weniger hartnäckig als Granulome, die durch stimmbezogene Belastungen verursacht werden.
Ein weiterer bedeutender Faktor bei der Entstehung eines Granuloms ist der sogenannte laryngopharyngeale Reflux. Dieser Rückfluss von Mageninhalt kann den Kehlkopf reizen und wesentlich zur Granulombildung beitragen.
Symptome eines Stimmlippengranuloms
Typische Beschwerden bei einem Granulom umfassen:
Halsschmerzen
Fremdkörpergefühl im Rachen
Heiserkeit
Plötzliche Stimmabbrüche
Besonders die Schmerzen können problematisch sein, da sie oft zu Räuspern oder Husten führen, was das Granulom weiter reizen und vergrößern kann. Dadurch entsteht ein Teufelskreis aus Reizung und Wucherung, der schwer zu durchbrechen ist.
Die Lage eines Granuloms ist so charakteristisch, dass sie fast allein für die Diagnose ausreicht. Im Gegensatz zu anderen gutartigen Wucherungen treten Granulome nicht in der mittleren, schwingenden Zone der Stimmlippe auf. Nahezu alle Wucherungen, die im hinteren Bereich der Stimmlippen über dem Processus vocalis liegen, sind Granulome. Polypen bilden sich an dieser Stelle nicht.
Stimmprobleme entstehen meist durch das Volumen des Granuloms, das das vollständige Schließen der Stimmlippen verhindert. Dies führt zu einer hauchigen Heiserkeit und erschwert den starken Stimmeinsatz. In manchen Fällen kann ein gestieltes Granulom zwischenzeitliche Stimmabbrüche verursachen, indem es die Schwingungsbewegungen der Stimmlippen behindert.
Darüber hinaus kann ein Granulom Schmerzen verursachen, insbesondere beim Husten, Schlucken oder Räuspern. Diese Schmerzen sind oft lokalisiert und können in manchen Fällen als ins Ohr ausstrahlend wahrgenommen werden. Dies liegt an der Nervenstruktur im Kopf- und Halsbereich.
Erscheinungsbild eines Granuloms
Ein Stimmlippengranulom erscheint typischerweise als rötliche oder blasse Gewebewucherung an seiner charakteristischen Stelle über dem Processus vocalis. Es kann wie eine erhabene Gewebemasse aussehen, die sich von der umliegenden Schleimhaut abhebt. In manchen Fällen zeigt sich ein glattes, kugelförmiges Wachstum, das entweder breitflächig oder gestielt ist. Durch wiederholte Reibung mit der gegenüberliegenden Stimmlippe kann sich eine Kerbe in der Wucherung bilden. Granulome wachsen oft weiter, bis die zugrunde liegenden Reizungen beseitigt werden. Gelegentlich wird ein Granulom so groß, dass es seine Blutversorgung verliert und von selbst abstirbt.
Behandlung eines Stimmlippengranuloms
Die Behandlung konzentriert sich auf die Beseitigung der Ursachen:
Refluxkontrolle: Dies umfasst hochdosierte Medikamente zur Reduktion der Magensäure sowie Ernährungsumstellungen. Diese Therapie kann mehrere Monate dauern.
Stimmtherapie: Ziel ist es, stimmliche Verhaltensweisen wie lautes Sprechen oder häufiges Räuspern zu ändern. Viele Betroffene unterschätzen die Bedeutung solcher Verhaltensänderungen, was eine erfolgreiche Behandlung erschweren kann.
Ein chirurgischer Eingriff wird meist als letzter Ausweg betrachtet, da die meisten Granulome mit konsequenter medizinischer und therapeutischer Behandlung zurückgehen. Eine Operation kann jedoch in Fällen sinnvoll sein, in denen ein großes Granulom stark belastende Symptome verursacht und eine lange Behandlungsdauer absehbar ist. Ohne begleitende Maßnahmen wie Refluxkontrolle und Stimmtherapie neigen Granulome jedoch dazu, nach einer Operation erneut aufzutreten.
Langfristiger Erfolg erfordert Geduld und Disziplin bei der Umsetzung der nicht-chirurgischen Maßnahmen. Patienten, die diese Ansätze konsequent verfolgen, können oft auf eine Operation verzichten.
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Stimmlippenknötchen (Phonationsverdickungen, Schreiknötchen) sind symmetrische Gewebswucherungen, die sich am Übergang vom mittleren zum vorderen Drittel (bei Kindern in der Mitte) beider Stimmlippen bilden. Diese Veränderungen entstehen in der Regel durch sogenannte Phonationstraumata, also mechanische Belastungen der Stimmlippen, wie sie bei intensiver oder ungünstiger Stimmnutzung auftreten. Besonders häufig sind junge Frauen und vorpubertäre Jungen betroffen. Dies deutet darauf hin, dass anatomische Faktoren wie die Form und Größe des Kehlkopfes eine Rolle bei der Entstehung spielen.
Bei erwachsenen Männern treten beidseitige Stimmlippenveränderungen selten als Stimmlippenknötchen auf. Eine sorgfältige Untersuchung ist in solchen Fällen besonders wichtig, um andere Diagnosen auszuschließen. Eine Videostroboskopie kann hier oft zur Klärung beitragen.
Wichtig zu wissen: Stimmlippenknötchen sind weder Vorstufen von Krebs noch selbst krebsartig. Ihre symmetrische Ausprägung bei jüngeren Menschen macht eine Biopsie in der Regel überflüssig. Allerdings wird der Begriff „Stimmlippenknötchen“ manchmal fälschlicherweise allgemein für jegliche knötchenartige Stimmlippenveränderung verwendet, was zu Missverständnissen führen kann.
Symptome von Stimmlippenknötchen
Die Hauptbeschwerde bei Stimmlippenknötchen ist eine schmerzlose Heiserkeit. Diese entsteht durch Unregelmäßigkeiten beim Stimmlippenschluss und im Schwingungsverhalten der Stimmlippen, die durch die Knötchen hervorgerufen werden. Die Heiserkeit verschlimmert sich oft bei intensiver Stimmnutzung, Erkältungen oder Halsschmerzen, kann sich jedoch durch Stimmruhe verbessern. Typisch ist, dass sich die Stimme nach lautem Sprechen, Jubeln oder einem langen Auftritt merklich verschlechtert.
Erscheinungsbild von Stimmlippenknötchen
Stimmlippenknötchen sind symmetrische Gewebswucherungen, die meist mittig auf den Stimmlippenn sitzen. Sie können in ihrer Größe variieren, wirken zunächst breitflächig (weiche Knötchen) oder später schmalbasig, stecknadelkopfartig (harte Knötchen) und haben die gleiche Farbe wie das umliegende Stimmlippengewebe. Im Gegensatz dazu sind Polypen oft rötlich gefärbt und einseitig vorhanden. Stimmlippenknötchen wachsen in der Regel nicht schnell, können jedoch durch wiederholte Belastung zunehmen.
Therapie
Stimmruhe kann dazu beitragen, die punktuelle Verdickung der Stimmlippen zu reduzieren und die Stimme vorübergehend zu verbessern. Allerdings verschwinden die Knötchen dadurch nicht dauerhaft. Auch entzündungshemmende Medikamente wie Kortikosteroide lindern zwar die Symptome, beseitigen jedoch nicht die Ursachen der Erkrankung.
Die Haupttherapie besteht in einer gezielten Stimmtherapie. Dabei lernen die Betroffenen, stimmliche Belastungen zu erkennen und ungünstige Gewohnheiten zu vermeiden. Ziel ist es, eine schonendere Nutzung der Stimme zu etablieren. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass auch eine intensive und erfolgreiche Stimmtherapie die Knötchen nicht immer vollständig beseitigen kann.
Stimmlippenknötchen stellen für professionelle Sängerinnen und Sänger kein unüberwindbares Problem dar. Mit der richtigen Therapie und einem bewussten Umgang mit der Stimme können Betroffene ihre Karriere erfolgreich fortsetzen.
In bestimmten Fällen kann eine mikrolaryngoskopische Operation sinnvoll sein, etwa wenn die Knötchen durch langjährige Belastung verhärtet sind und die Stimme stark beeinträchtigen. Eine vorherige Stimmtherapie ist jedoch meist empfehlenswert. Ein chirurgischer Eingriff sollte sorgfältig abgewogen werden, da Narbenbildung Risiken birgt und die Ursachen der Knötchenbildung durch eine Operation allein nicht behoben werden können.
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Was ist ein Reinke-Ödem
Das sogenannte Reinke-Ödem beschreibt eine Schwellung der gesamten oberflächlichen Schicht der Stimmlippen, der sogenannten Lamina propria (auch Reinkeraum genannt). Diese Struktur ist entscheidend für eine gesunde und normale Stimmfunktion. Das Reinke-Ödem tritt fast ausschließlich bei Rauchern auf.
Zwar stellt das Reinke-Ödem selbst keine Krebsvorstufe dar, dennoch zeigt es deutlich, dass die Stimmlippen durch das Rauchen massiv geschädigt wurden. Bei Patienten mit einem diagnostizierten Reinke-Ödem ist eine gründliche Untersuchung der gesamten Mundhöhle sowie von Nase, Rachen und Hals wichtig, um sicherzustellen, dass keine Anzeichen von Krebs oder Vorstufen davon übersehen werden.
Symptome eines Reinke-Ödems
Ein Reinke-Ödem zeigt sich vor allem durch eine rau und tiefer klingende Stimme. Dies wird durch die Schwellung der oberflächlichen Schicht der Stimmlippen verursacht, die dadurch träger und weniger flexibel schwingen können. Besonders auffällig ist dies bei Frauen, da ihre Stimme durch die tiefer werdende Stimmlage auffällig wirkt. Bei Männern, deren Stimmen von Natur aus tiefer sind, kann das Reinke-Ödem hingegen leichter übersehen werden.
In fortgeschrittenen Fällen kann die Schwellung so stark zunehmen, dass sie die Atmung beeinträchtigt. Zu Beginn tritt dies meist nur unter körperlicher Belastung auf, im weiteren Verlauf jedoch auch in Ruhephasen. In einigen Fällen kann das Reinke-Ödem zudem das Risiko für eine nächtliche Atmungsstörung (Schlafapnoe) erhöhen.
Wie sieht ein Reinke-Ödem aus?
Stimmlippen, die von einem Reinke-Ödem betroffen sind, wirken durchgehend, manchmal lappenartig geschwollen. Diese Schwellung kann ungleichmäßig auftreten und sich unterschiedlich stark auf beide Stimmlippen ausdehnen. In manchen Fällen ist nur eine Seite betroffen. Oft wird das gesamte Ausmaß der Schwellung erst bei einem tiefen Atemzug deutlich sichtbar.
Behandlungsmöglichkeiten
Das Reinke-Ödem ist ein deutlicher Hinweis auf schwerwiegende Schädigungen durch das Rauchen. Daher ist der wichtigste Schritt in der Behandlung das vollständige Einstellen des Rauchens. In frühen oder weniger ausgeprägten Stadien kann bereits ein Rauchstopp zu einer deutlichen Besserung führen. Bei anhaltendem Rauchen ist die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Auftretens nach der Behandlung jedoch sehr hoch – oft schon innerhalb weniger Wochen.
Wenn sich das Reinke-Ödem trotz Rauchstopps nicht ausreichend zurückbildet, ist eine mikrolaryngoskopische Operation mit Einschneiden und Absaugen des Ödems die gängige Behandlungsmethode. Alternativ kann ein geringer ausgeprägtes Reinkeödem auch mittels LASER ggf. in oberflächlicher Betäubung mittels Videoendoskop durchgeführt werden. Diese Eingriffe erfordern ein hohes Maß an Präzision, da die geschwollene Schicht der Stimmlippen reduziert werden muss, ohne dabei deren Schwingungsfähigkeit zu stark zu beeinträchtigen. Ein zu ausgedehnter Eingriff könnte Narben und dauerhafte Heiserkeit verursachen, die schwer zu beheben sind. Je häufiger solche Eingriffe notwendig werden, desto größer ist das Risiko von Komplikationen – ein weiterer Grund, warum ein Rauchstopp vor der Operation unerlässlich ist.
Durch die Operation kann die Stimme in der Regel deutlich verbessert und mögliche Atemprobleme können behoben werden. Eine langfristige Verbesserung der Lebensqualität setzt jedoch voraus, dass schädigende Einflüsse wie Rauchen dauerhaft vermieden werden.
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Was sind Papillome?
Papillome sind warzenartige Wucherungen im Kehlkopf, die in der Regel durch das Humane Papillomavirus (HPV) verursacht werden. Diese Virusfamilie ist auch für ähnliche Veränderungen an anderen Körperstellen verantwortlich. Die Übertragung erfolgt meist durch engen körperlichen Kontakt. Interessanterweise entwickeln nicht alle Menschen, die mit dem Virus in Berührung kommen, sichtbare Wucherungen. Manche Personen tragen das Virus unbemerkt in sich, ohne Symptome zu zeigen. Dies erschwert die Nachverfolgung der Übertragungswege. Die Entstehung von Papillomen hängt häufig von der Wechselwirkung zwischen dem Virus und dem individuellen Immunsystem ab. Die Nutzung der Stimme hat dabei keinen Einfluss auf das Auftreten dieser Wucherungen.Papillome treten häufig bei kleinen Kindern auf, wobei die Infektion oftmals während der Geburt durch den Geburtskanal erfolgt. Auch Erwachsene können betroffen sein, jedoch zeigt sich die Erkrankung bei ihnen oft weniger aggressiv: Die Wucherungen wachsen langsamer und beschränken sich meist auf den Kehlkopfbereich.
Ähnlich wie Warzen sind Papillome äußerst widerstandsfähig und neigen dazu, trotz vollständiger Entfernung nachzuwachsen. Daher wird die Erkrankung auch als rezidivierende respiratorische Papillomatose bezeichnet und gilt als chronische, derzeit unheilbare Krankheit mit unvorhersehbarem Verlauf.
Symptome von Papillomen
Typischerweise äußern sich Papillome der Stimmlippen durch eine schmerzfreie Heiserkeit, die sich mit der Zeit verschlimmert. Der Grad der Heiserkeit steht in direktem Zusammenhang mit der Größe und Ausbreitung der Wucherungen. Ohne Behandlung können Papillome die Atemwege blockieren und schwere Atemprobleme verursachen.Wie sehen Papillome aus?
Papillome haben ein charakteristisches, höckeriges Aussehen, das oft an eine Himbeere erinnert. Diese Oberflächenunregelmäßigkeiten, sogenannte Papillen, gaben der Erkrankung ihren Namen. Die Wucherungen wachsen an der Oberfläche der Schleimhaut und ragen von dort nach außen. Warum das Humane Papillomavirus besonders die Schleimhaut der Stimmlippen bevorzugt, ist bislang ungeklärt. Obwohl sie meist auf die Stimmlippen beschränkt bleiben, können Papillome auch benachbarte Bereiche betreffen.In seltenen Fällen, insbesondere bei geschwächtem Immunsystem, können sich Papillome über den Kehlkopf hinaus in den Mundraum, Rachen oder sogar die Lunge ausbreiten. Eine bösartige Entartung der Wucherungen ist möglich.
Behandlung von Papillomen
Eine vollständige Heilung von Papillomen ist bislang nicht möglich. Die operative Entfernung bleibt die wichtigste Behandlungsmaßnahme, dient jedoch primär der Kontrolle der Symptome und des Krankheitsverlaufs. Ein Wiederauftreten der Wucherungen ist trotz sorgfältiger Entfernung häufig. In einigen Fällen, insbesondere bei Erwachsenen, kann die Erkrankung nach mehreren Eingriffen von selbst zurückgehen. Dies ist vermutlich auf eine effektive Immunabwehr zurückzuführen.Da die Operation die Erkrankung nicht heilt, spielt die Schonung der Stimme bei der Behandlung eine zentrale Rolle. Eine aggressive Entfernung, die die Stimmlippen dauerhaft schädigen könnte, wird in der Regel vermieden. Oft wird bewusst ein kleiner Teil der Wucherungen belassen, um Narbenbildung und damit verbundene Stimmprobleme zu minimieren. Bei wiederkehrender Erkrankung hängt die Entscheidung für einen erneuten Eingriff von der Größe der Wucherungen und der Beeinträchtigung der Stimme ab.
In Ausnahmefällen, bei denen sehr häufige Eingriffe notwendig sind, können alternative und experimentelle Therapien in Betracht gezogen werden. Derzeit liegt der Fokus der Forschung auf den Medikamenten Cidofovir, das ursprünglich zur Behandlung anderer Virusinfektionen entwickelt wurde, Bevacizumab, einer lokalen oder sytemischen Antikörpertherapie, sowie auf Ansätzen, die das Immunsystem stärken sollen, um die Krankheit besser zu bekämpfen.
Fazit
Papillome sind eine ernstzunehmende Erkrankung der Stimme, die durch HPV verursacht wird und ein unvorhersehbares Krankheitsbild zeigt. Eine frühzeitige Diagnose und ein individuell abgestimmtes Behandlungskonzept können helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. -
Leukoplakien sind Veränderungen der Schleimhaut, die typischerweise im Mundraum auftreten, jedoch auch im Rachen und an den Stimmlippen vorkommen können. Diese Veränderungen treten häufiger bei Rauchern, Menschen mit Kontakt zu reizenden Substanzen oder bei Patienten mit bestimmten Mangelerscheinungen auf. Allerdings können sie ebenso ohne erkennbare Auslöser entstehen.
Medizinisch gelten Leukoplakien als potenziell präkanzeröse Veränderungen, was bedeutet, dass sie unter Umständen ein erhöhtes Krebsrisiko bergen. Dieses Risiko lässt sich allerdings nicht allein anhand des äußeren Erscheinungsbildes bestimmen. Eine präzise Einschätzung erfolgt durch die mikroskopische Untersuchung von Gewebeproben auf sogenannte Dysplasien. Diese Zellveränderungen erhöhen zwar das Risiko einer Krebsentstehung, bedeuten aber nicht zwangsläufig, dass es dazu kommt. Tatsächlich entwickeln sich die meisten solcher Läsionen, selbst wenn Dysplasien vorliegen, nicht zu Krebs.
Symptome und mögliche Anzeichen
Leukoplakien bleiben häufig unbemerkt, vor allem wenn sie sich im Mund oder Rachenraum befinden. Oft werden sie im Rahmen routinemäßiger Untersuchungen entdeckt. Befinden sich die Läsionen jedoch an den Stimmlippen, können sie stimmliche Veränderungen hervorrufen – von leichter Heiserkeit bis hin zum vollständigen Verlust der Stimme. Diese Symptome entwickeln sich in der Regel schleichend.
Wie äußern sich diese Läsionen optisch?
Der Name "Leukoplakie" bedeutet übersetzt „weißer Fleck“. Diese Bezeichnung beschreibt die Erscheinungsform der Läsionen sehr treffend. Oft wirken die betroffenen Stellen verdickt, da eine verstärkte Bildung von Hornmaterial (Keratin) stattfindet, ähnlich wie bei Schwielen.
Diagnose und Behandlung
Sobald eine Leukoplakie festgestellt wird, ist meist eine Biopsie notwendig, um die Läsion genauer zu untersuchen. Dabei wird das entnommene Gewebe unter dem Mikroskop auf Zellveränderungen hin analysiert. Die weitere Behandlung richtet sich nach der Lage der Läsion und den Ergebnissen der Untersuchung. Mögliche Therapieansätze umfassen:
Beobachtung: Regelmäßige Kontrolluntersuchungen zur Überwachung der Läsion.
Laserbehandlung: Eine minimalinvasive Methode, die in vielen Fällen ambulant durchgeführt werden kann.
Operative Entfernung: Bei Bedarf erfolgt ein mikrochirurgischer Eingriff, beispielsweise mittels Mikrolaryngoskopie.
Besonders bei Läsionen an den Stimmlippen kann eine chirurgische Behandlung notwendig sein, um die Stimme zu verbessern – selbst dann, wenn keine auffälligen Dysplasien festgestellt werden. Darüber hinaus ist ein konsequenter Verzicht auf reizende Stoffe, wie das Rauchen, ein unverzichtbarer Bestandteil der Therapie.
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Gefäßerweiterungen (Angiektasien) und Varizen (“Krampfadern”) der Stimmlippen sind Erkrankungen, die die Stimme erheblich beeinflussen können . Sie sollten daher frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Ursachen und Entstehung
Varizen und Gefäßerweiterungen der Stimmlippen entstehen meist aufgrund von chronischen Belastungen der Stimme. Personen, die ihre Stimme intensiv einsetzen, wie Sänger, Lehrer oder Berufssprecher, sind besonders gefährdet. Die ständige Belastung der Stimmlippen kann dazu führen, dass die Blutgefäße, die die Stimmlippen versorgen, sich erweitern. Weitere Risikofaktoren sind eine falsche Atemtechnik, eine übermäßige Nutzung der Stimme (z. B. Schreien oder langes Sprechen), Rauchen oder eine unzureichende Hydration der Stimmlippen.
Symptome
Die Symptome von Gefäßerweiterungen und Varizen der Stimmlippen können sich auf verschiedene Weise äußern. Häufig berichten Betroffene über eine heisere, raue Stimme, die sich nach längerer Nutzung verschlechtert. In schweren Fällen kann die Stimme sogar ganz versagen. Weitere Symptome können eine Erschöpfung der Stimme, ein "kratzendes" Gefühl im Hals oder auch Schmerzen beim Sprechen oder Singen sein. Einige Patienten bemerken auch eine eingeschränkte Lautstärke oder eine veränderte Tonhöhe der Stimme, da die geschwollenen Blutgefäße die normale Schwingung der Stimmbänder behindern können.
Diagnostik
Die Diagnose von Gefäßerweiterungen und Varizen der Stimmlippen erfolgt meist durch eine laryngoskopische bzw. videostroboskopische Untersuchung.
Therapie
Die Therapie von Gefäßerweiterungen und Varizen der Stimmlippen richtet sich in erster Linie nach der Ausprägung und der betroffenen Personengruppe. In den meisten Fällen wird eine konservative Behandlung empfohlen. Zu den grundlegenden Maßnahmen gehören:
Stimmschonung: Patienten wird geraten, ihre Stimme zu schonen, indem sie Überanstrengung und lautes Sprechen vermeiden. Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist ebenso wichtig, um die Schleimhäute feucht zu halten.
Logopädische Stimmtherapie: Sprech- und Stimmtherapie sind hilfreich, um eine falsche Stimmtechnik zu korrigieren und die Stimmlippen zu entlasten. Hierzu gehören Übungen, die den Atemrhythmus und die Belastung der Stimmlippen regulieren.
Medikamentöse Behandlung: In einigen Fällen können entzündungshemmende bzw. abschwellende Medikamente helfen, die Symptome zu lindern und eine weitere Schädigung der Stimmlippen zu verhindern.
Chirurgische Therapie: In ausgeprägten Fällen, bei denen die Varizen oder Gefäßerweiterungen zu einer dauerhaften Stimmbeeinträchtigung führen, kann eine chirurgische Behandlung notwendig sein. Dabei werden die betroffenen Blutgefäße mittels elektrischem Strom oder LASER verödet. Dies kann in Oberflächenanästhesie z.B. mit blue LASER oder mirkrolayngoskopisch erfolgen.
Prävention
Präventivmaßnahmen spielen eine wichtige Rolle, um Gefäßerweiterungen und Varizen der Stimmlippen zu verhindern. Dazu gehört eine richtige Atemtechnik, die Vermeidung von Überanstrengung der Stimme sowie das regelmäßige Trinken von Wasser. Für Berufspersonen, die die Stimme intensiv nutzen, ist eine stimmphysiologische Beratung und gegebenenfalls eine gezielte Logopädie empfehlenswert.
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Stimmlippenblutungen bezeichnen Einblutungen in die oberste Gewebeschicht der Stimmlippen kommt. Diese Schicht, die sogenannte superficiale Lamina propria, sorgt normalerweise für die Flexibilität und Schwingungsfähigkeit der Stimmlippen. Bereits eine geringe Menge Blut kann die Funktion der Stimmlippen erheblich beeinträchtigen, indem es sich in der lockeren Faserstruktur dieser Schicht verteilt. Obwohl diese Blutungen keine Gefahr für die allgemeine Gesundheit darstellen, haben sie einen deutlichen Einfluss auf die Stimmqualität.
Wie entstehen Stimmlippenblutungen?
Blutungen in den Stimmlippen entstehen durch sogenannte Phonationstraumata – also physische Belastungen, die beim Gebrauch der Stimme auftreten. Besonders anfällig sind die feinen Blutgefäße der Stimmlippen bei intensiver oder langanhaltender stimmlicher Beanspruchung, wie lautem Sprechen, Singen oder Schreien. Darüber hinaus können geschwollene Stimmlippen, etwa durch eine akute Laryngitis, das Risiko erhöhen. Auch kleine Unregelmäßigkeiten, wie winzige Polypen oder geschwächte Gefäßwände (Varizen), können eine Stimmlippenblutung begünstigen.
Stimmlippenblutungen können einmalig auftreten oder wiederkehren. Bei wiederholten Blutungen ist es wichtig, die Stimmlippen gründlich auf mögliche Ursachen wie Gefäßschwächen oder Gewebeveränderungen zu untersuchen.
Symptome einer Stimmlippenblutung
Ein plötzlich auftretendes Heiserwerden ist das Hauptsymptom einer Stimmlippenblutung. Häufig geschieht dies nach einer starken stimmlichen Belastung, wie einer lauten Unterhaltung in einer lauten Umgebung, einem musikalischen Auftritt oder lautem Anfeuern bei Sportveranstaltungen. Die Veränderung kann sowohl die Sprech- als auch die Singstimme betreffen, wobei die Symptome in der Singstimme oft subtiler sind. Eine Stimmlippenblutung verursacht jedoch keine Schmerzen, Schluckbeschwerden oder Atemprobleme.
Wie sehen Stimmlippenblutungen aus?
Da das Blut unter der Oberfläche der Stimmlippen eingeschlossen ist, kann es sich in der Gewebeschicht der superficialen Lamina propria ausbreiten. Dies führt zu roten Verfärbungen, die entweder punktuell auftreten oder die gesamte Stimmlippe betreffen können. Im Laufe der Zeit verändert das Blut seine Farbe – ähnlich wie bei einem blauen Fleck – von dunkelrot über braun bis hin zu einem gelblichen Ton, wenn es resorbiert wird. Wiederholte Blutungen hinterlassen oft dauerhafte Farbveränderungen, und manchmal sind kleine Polypen oder geweitete Blutgefäße sichtbar, die auf die Ursache der Blutungen hinweisen.
Behandlung von Stimmlippenblutungen
Eine ausgeprägte Einblutung der Stimmlippen erfordert absolute Stimmschonung. Dies bedeutet, dass die Stimme für einige Tage komplett ruhen sollte, um die Heilung zu fördern. Die genaue Dauer der Ruhephase wird nach wiederholten Kontrolluntersuchungen festgelegt. Der Einsatz von Cortison, um die Symptome vorübergehend zu überdecken und beispielsweise eine Aufführung durchzuführen, ist nicht zu empfehlen, da dies die Gefahr weiterer Verletzungen erhöht.
Eine einzelne Blutung lässt sich in der Regel durch Stimmschonung vollständig ausheilen. Bei wiederholten Blutungen muss die Ursache genauer untersucht werden. Liegt eine fehlerhafte Stimmnutzung vor, kann eine gezielte Stimmtherapie helfen. Sind hingegen strukturelle Veränderungen der Stimmlippen, wie Polypen oder schwache Gefäße, der Grund, kann eine operative Korrektur mittels Mikrolaryngoskopie oder eine Verödung mit LASER in oberflächlicher Betäubung notwendig sein. Diese präzise Operation gehört zu den anspruchsvolleren Eingriffen der Stimmheilkunde und erfordert große Sorgfalt.
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Eine Stimmlippennarbe entsteht durch eine Schädigung des schwingungsfähigen Gewebes der Stimmlippen. Das Schwingungsvermögen der obersten (epithelialen) Gewebeschicht hängt entscheidend von der Beschaffenheit der darunterliegenden Schichten ab, insbesondere von der sogenannten superfiziellen Lamina propria. Diese lockere Faserstruktur sorgt für die notwendige Flexibilität der Stimmlippen, indem sie als eine Art „Gleitschicht“ fungiert. Wird diese beschädigt, verliert die obere Gewebeschicht ihre Elastizität und kann bei schweren Verletzungen sogar mit tieferliegenden Schichten verwachsen.
Ursachen einer Narbenbildung
Narben an den Stimmlippen können durch operative Eingriffe entstehen. Besonders bei der Entfernung bösartiger Gewebeveränderungen kann eine solche Verletzung unvermeidbar sein. In anderen Fällen treten sie als Komplikation nach einer Operation auf. Weitere Ursachen können Verletzungen durch Unfälle, Erkrankungen oder extreme Überbeanspruchung der Stimme sein. Maßnahmen wie der Verzicht auf Rauchen, die Behandlung von Magensaftrückfluss (Reflux) und Schonung nach einem Eingriff können das Risiko reduzieren.
Symptome einer Stimmlippennarbe
Eine Narbe beeinträchtigt die natürliche Schwingungsfähigkeit der Stimmlippen und kann zu Heiserkeit führen, deren Schweregrad von Ausmaß und Tiefe der Verletzung abhängt. Die Stimme wird oft als angestrengt oder ermüdend empfunden, und viele Betroffene klagen über Spannungen oder Schmerzen im Halsbereich. Die Symptome verstärken sich meist im Laufe des Tages und verbessern sich nach Ruhephasen.
Diagnostik: Wie erkennt man eine Stimmlippennarbe?
Narben sind bei einer normalen Kehlkopfuntersuchung schwer zu erkennen. Mithilfe spezieller Untersuchungsverfahren wie der Videostroboskopie können jedoch die durch die Narbe verursachten Schwingungsstörungen sichtbar gemacht werden. Hinweise auf eine Narbe können Eindellungen, Abblassungen und Gefäßlosigkeit im betroffenen Bereich sein. Das Gewebe erscheint oft trüb und verliert seinen charakteristischen Glanz.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Vorbeugung von Narbenbildung hat oberste Priorität. Vor einem operativen Eingriff sollte auf Faktoren wie Reflux und Rauchen geachtet werden, während nach der Operation stimmliche Ruhe und gezielte Stimmtherapie empfohlen werden. Auch während des Eingriffs ist eine präzise, schonende Technik entscheidend, um unnötige Schäden an der superfiziellen Lamina propria zu vermeiden.
Wenn eine Narbe bereits besteht, wird zunächst eine konservative Behandlung bevorzugt. Durch logopädische Stimmübungsbehandlung und kontrollierte Stimmnutzung lassen sich oft Verbesserungen erzielen. Operative Maßnahmen werden nur bei klarer Notwendigkeit in Betracht gezogen, da eine erneute Intervention die Narbe verschlimmern könnte.
Ausblick: Forschung und Innovation
Die Behandlung von Stimmlippennarben bleibt eine große Herausforderung in der Laryngologie. Aktuelle Forschungen zielen darauf ab, beschädigte Gewebeschichten zu trennen und durch Einbringen von Material wie Kollagen, Fett oder Hyaluronsäure eine langfristige Flexibilität der Stimmlippen zu gewährleisten. Trotz einiger Erfolge gibt es bislang keine perfekte Lösung, da die betroffenen Gewebe häufig erneut miteinander verwachsen.
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Was passiert mit der Stimme im Alter?
Die Stimme verändert sich im Laufe des Lebens, da auch der Kehlkopf mit den Stimmlippen von Alterungsprozessen betroffen ist. Die Muskeln der Stimmlippen bauen sich ähnlich wie andere Muskeln im Körper ab, was als Atrophie bezeichnet wird. Die flexible Gewebeschicht der Stimmlippen, die wesentlich für die Schwingungen der Stimmlippen beim Sprechen und Singen verantwortlich ist (die sogenannte oberflächliche Lamina propria), wird dünner, steifer und weniger elastisch. Zusätzlich kann ein Zittern des Kehlkopfs eine unstete Klangqualität erzeugen, ähnlich wie ein Händezittern im Alter. Diese Veränderungen führen oft dazu, dass die Stimme als „alt“ wahrgenommen wird.Warum altern Stimmen unterschiedlich schnell?
Die Intensität und der Zeitpunkt dieser stimmlichen Veränderungen variieren stark von Person zu Person. Manche Menschen behalten bis ins hohe Alter eine resonante, kräftige Stimme, während andere schon mit fünfzig erste Veränderungen bemerken. Genetische Faktoren scheinen dabei eine Rolle zu spielen. Stimmlippenatrophien können aber auch altersunabhängig durch Entzündungen oder die Anwendung eines cortisonhaltigen Lungensprays entstehen.Wie äußert sich eine alternde Stimme bzw. eine Stimmlippenatrophie?
Typisch für die alternde Stimme können eine höhere Lage und eine rauere und dünnere Klangqualität sein, die oft auch wackelig wirkt. Betroffene haben oft Schwierigkeiten, sich mit ihrer Stimme durchzusetzen, besonders in lauten Umgebungen oder über größere Entfernungen hinweg. Die Stimmlippenatrophie lässt die Stimme behaucht und kraftlos wirken.Wie sehen Stimmlippenatrophien aus?
Bei gesunden Stimmlippen verläuft deren Kante glatt zwischen dem vorderen und hinteren Ansatz am Knorpel. Bei Atrophien führen Muskelabbau und Gewebeausdünnung jedoch dazu, dass die Kanten der Stimmlippen eingesunken erscheinen. Die Stimmlippen wirken dünner, und die verbundenen Knorpelstrukturen treten deutlicher hervor. Besonders auffällig ist oft ein spindelförmiger Spalt zwischen den Stimmlippen, der beim Sprechen und Singen entsteht, weil diese nicht mehr vollständig schließen. Durch diese Lücke entweicht vermehrt Luft, es kommt zu unregelmäßigen Schwingungsmustern. Die Stimme klingt behaucht, brüchig und kippelnd.Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die Therapie einer alternden Stimme bzw. einer Stimmlippenatrophie beginnt in der Regel mit einer gezielten Stimmübungstherapie. Hierbei lernen Patientinnen und Patienten, ihre Stimmtechnik zu verbessern, was bei milden Veränderungen bereits eine deutliche Verbesserung bewirken kann.Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine Injektion in die Stimmlippen erwogen werden. Dabei wird ein Füllmaterial wie Hyaluronsäure, Hydroxylapatit oder körpereigenes Fett eingebracht, um die fehlende Fülle der Stimmlippen auszugleichen und den Stimmlippenschluss zu verbessern. Dies erleichtert die Stimmgebung und sorgt für einen kräftigeren Klang. Allerdings können diese Injektionen die Gewebsveränderungen der Stimmlippen nicht vollständig rückgängig machen, und die Wirkung hält ggf. nur temporär an.
In der Zukunft könnte die Entwicklung neuer Methoden dazu beitragen, diese Veränderungen der Stimmlippen umfassender zu behandeln. Aktuell bleibt dies jedoch ein spannendes Forschungsfeld.
Die sogenannte „Stimmverjüngung“ oder „Voice Lift“, die vor einiger Zeit in die öffentliche Wahrnehmung geriet, entspricht im Wesentlichen einer Stimmlippeninjektion und sollte heute differenziert betrachtet werden Diese Behandlung ist nicht als rein kosmetisch anzusehen, da eine verbesserte Stimmfunktion oft auch die Lebensqualität steigert und sich positiv auf die eigene Identität auswirken kann.
Ihr Weg zur besseren Stimme
Wenn Sie derartige Veränderungen an Ihrer Stimme bemerken, helfen wir Ihnen gern weiter. In unserer Praxis bieten wir individuelle Diagnostik und maßgeschneiderte Behandlungsansätze, um Ihre Stimme bestmöglich zu unterstützen. -
Der Begriff Stimmlippenlähmung (Stimmlippenparese) bezeichnet die eingeschränkte Beweglichkeit oder völlige Bewegungslosigkeit einer Stimmlippe. Diese entsteht in der Regel (auch entzündliche oder tumoröse Veränderungen können einen Stimmlippenstillstand hervorrufen) durch eine Schädigung oder Funktionsstörung des zugehörigen Nervs. Der sogenannte Recurrensnerv (Nervus laryngeus recurrens) zieht beidseits vom Gehirn durch den Hals in den Brustraum und kehrt von dort wieder zurück zum Kehlkopf. Besonders der linke Nerv ist aufgrund seines längeren Verlaufs und seiner tieferen Lage im Brustraum häufiger von Schädigungen betroffen, weshalb die linke Stimmlippe etwa doppelt so oft gelähmt ist wie die rechte.
Stimmlippenlähmungen können einseitig (unilateral) oder beidseitig (bilateral) auftreten. Da die Ursachen, Symptome und Behandlungsansätze je nach Art der Lähmung unterschiedlich sind, werden diese individuell betrachtet.
Ursachen der einseitigen Stimmlippenlähmung
In über 85 % der Fälle lassen sich drei Hauptursachen für eine einseitige Stimmlippenlähmung identifizieren:
Nervenschädigungen durch chirurgische Eingriffe – Häufig bei Operationen an der Schilddrüse, im Brustkorb oder an der Halswirbelsäule.
Druck auf den Nerven – Zum Beispiel durch Tumoren, die in der Nähe des Nervs wachsen.
Entzündungen – Meist durch virale Infektionen, die den Nerv vorübergehend lahmlegen.
Zu den selteneren Ursachen zählen neurologische Erkrankungen wie Schlaganfälle oder Nebenwirkungen bestimmter Medikamente. In etwa 15–20 % der Fälle bleibt die Ursache ungeklärt – diese Fälle werden als idiopathisch bezeichnet, wobei eine virale Entzündung als mögliche Erklärung angenommen wird.
Risikofaktoren durch Operationen
Bestimmte Eingriffe bergen ein erhöhtes Risiko für eine Schädigung des Recurrensnervs, darunter:
Operationen an Schilddrüse und Nebenschilddrüsen
Operationen an den Halsblutgefäßen, Halslymphknoten usw.
Eingriffe am Herzen, insbesondere an der Aortenklappe
Operationen von Aortenaneurysmen im Brustraum
Lungeneingriffe, vor allem auf der linken Seite
Eingriffe an der Halswirbelsäule oder am Gehirn
Eine Stimmlippenlähmung bedeutet nicht zwangsläufig, dass der Nerv durchtrennt wurde. Häufig reicht eine Dehnung oder Kompression aus, um seine Funktion zu beeinträchtigen.
Symptome der einseitigen Stimmlippenlähmung
Eine einseitige Lähmung der Stimmlippe äußert sich durch Probleme beim Sprechen und Schlucken. Betroffene berichten häufig von:
Heiserkeit und schwacher Stimme
Atemproblemen beim Sprechen – Viel Luft entweicht, da sich die Stimmlippen nicht vollständig schließen.
Schwierigkeiten, die Stimmlage zu kontrollieren
Husten beim Schlucken, insbesondere beim Trinken von Flüssigkeiten.
In manchen Fällen versuchen andere Muskeln, die Funktion der Stimmlippen auszugleichen, was zu Verspannungen der Hals- und Nackenmuskulatur führen kann.
Diagnostik einer Stimmlippenlähmung
Die Diagnostik erfolgt in der Regel durch die Beobachtung der Stimmlippenbewegungen. Während manchmal eine offensichtliche Bewegungslosigkeit erkennbar ist, können benachbarte Muskeln eine Bewegung vortäuschen. Zusätzliche Untersuchungen wie eine Larynx-Elektromyographie (EMG) oder bildgebende Verfahren wie Kernspintomographie bzw. Computertomographie von Kopf, Hals und Brustkorb werden eingesetzt, um die Ursache der Lähmung zu ermitteln.
Behandlungsmöglichkeiten
Manche Fälle von Stimmlippenlähmung verbessern sich von selbst. In der Wartezeit wird oft eine logopädische Stimmübungsbehandlung empfohlen, um die Stimme zu stärken. Sollte keine spontane Besserung eintreten, stehen chirurgische Optionen zur Verfügung, um die Funktion der Stimme wiederherzustellen.
Zu den häufigsten Eingriffen gehören:Stimmlippenunterspritzungen mit speziellen Materialien (z. B. Hyaluronsäure, Hydroylapatit, Fett) zur Verlagerung der gelähmten Stimmlippe.
Medialisationslaryngoplastik, bei der z.B. ein Silikonblock oder flexibles synthetisches Material eingesetzt wird, um die Stimmlippenposition zu korrigieren.
In beiden Fällen ist es möglich, die Stimmfunktion weitgehend wiederherzustellen, auch wenn die Beweglichkeit der gelähmten Stimmlippe nicht vollständig zurückgewonnen werden kann.
Symptome der beidseitigen Stimmlippenlähmung
Bei einer beidseitigen Stimmlippenlähmung kann sich die Stimmritze nicht mehr öffnen, was zu einer Verengung der Atemwege führt. Wie stark diese ausgeprägt ist, hängt von dem verbleibenden Spalt zwischen den unbeweglichen Stimmlippen ab. In den meisten Fällen kommt es zu einem hörbarem Atemgeräusch und Atemnot bei körperlicher Aktivität. Diese Symptome werden gelegentlich mit einem bronchialen Asthma verwechselt, was jedoch gefährlich sein kann, da eine beidseitige Stimmlippenlähmung in einigen Fällen zu einer lebensbedrohlichen Blockade der Atemwege führen kann. Zwei mögliche Risikoszenarien sind: Zum einen nach einer Operation auftretende, unerwartete Lähmungen der Stimmlippen, zum anderen eine zusätzliche Schwellung der Stimmlippen, etwa im Zuge einer Erkältung, die in Verbindung mit einer bestehenden Lähmung zu einer vollständigen Verlegung der Atemwege führen kann.
Diagnose der beidseitigen Stimmlippenlähmung
Die Diagnose einer beidseitigen Stimmlippenlähmung wird durch das Fehlen von Grobbewegungen beider Stimmlippen gestellt. In der Regel ist diese Lähmung eindeutig erkennbar, wobei die Aktivität benachbarter Muskeln manchmal den Eindruck erwecken kann, dass die Stimmlippen noch beweglich sind. Durch eine gezielte Untersuchung des Kehlkopfes, bei der abwechselnde Stimmgebung und Einatmen angewendet werden, kann diese Unklarheit in den meisten Fällen beseitigt werden.
Behandlung der beidseitigen Stimmlippenlähmung
Die erste Behandlung, die teilweise auch einen Notfallcharakter haben kann, zielt darauf ab, die Atemwege offen zu halten. Hierfür wird oft eine Tracheotomie (Luftröhrenschnitt) durchgeführt, bei der ein chirurgischer Zugang zur Luftröhre geschaffen wird. In einigen Fällen erholt sich die Stimmlippenbeweglichkeit von selbst, wobei weder Stimmruhe noch gezielte Übungen des Kehlkopfs eine nachweisbare Wirkung auf die Heilung haben. Auch Medikamente haben sich nicht als wirksam erwiesen, obwohl teilweise Cortison verschrieben wird, um eine Entzündung zu behandeln, die möglicherweise die Ursache der Lähmung darstellt. Wenn eine spontane Heilung eintritt, kann die Tracheotomie wieder rückgängig gemacht werden.
Falls keine Erholung der Beweglichkeit der Stimmlippen eintritt, kann das Tracheostoma auf unbestimmte Zeit beibehalten werden, um die Atemwege freizuhalten. Ein Verschluss des Tracheostomas erfordert in der Regel eine Erweiterung der Atemwege, häufig durch eine chirurgische Entfernung eines Teils der Stimmlippe, deren Seitverlagerung oder einen Einschnitt in die Stimmlippe. Diese Eingriffe sind - mit Ausnahme der Seitverlagerung durch Naht - unumkehrbar und können die Stimme und das Schlucken beeinträchtigen, weshalb sie mit Bedacht vorgenommen werden sollten.
In einigen Fällen kommen Menschen mit beidseitiger Stimmlippenlähmung längere Zeit ohne chirurgischen Eingriff aus, weil sie sich der Lähmung nicht bewusst sind bzw. die Atmung noch ausreichend möglich ist. Auch in diesen Fällen ist es jedoch nicht garantiert, dass das Leben ohne Therapie sicher ist. Die Risiken sollten mit einem Arzt besprochen werden, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.
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Eine Spasmodische Dysphonie ist eine neurologische Erkrankung, die zu unwillkürlichen Bewegungen der Stimmlippen führt und als eine Form der Dystonie klassifiziert wird. Es gibt zwei Hauptformen der Spasmodischen Dysphonie: Den Adduktortyp, bei dem sich die Stimmlippen während des Sprechens zu kräftig annähern, was zu einer verzerrten Stimme führt, und den Abduktortyp, bei dem sich die Stimmlippen während des Sprechens zu schwach annähern. Letzterer ist seltener und tritt in etwa 10-15% der Fälle auf.
Spasmodische Dysphonie betrifft überwiegend Erwachsene, wobei die Symptome in der Regel in den 30er- oder 40er-Jahren beginnen. Die genaue Ursache der Erkrankung ist noch nicht bekannt, und es gibt keine klar identifizierbaren Risikofaktoren wie bestimmte Verhaltensweisen oder Umweltbedingungen.
Welche Symptome treten bei Spasmodischer Dysphonie auf?
Bei der Adduktoform nähern sich die Stimmlippen während des Sprechens zu stark, was zu einer rauen, angespannten Stimme mit abgehackten Pausen führt. Bei der Abduktorform öffnen sich die Stimmlippen ungewollt, wodurch die Stimme schwach und behaucht klingt. In beiden Fällen sind die Störungen unregelmäßig, und die Symptome können im Laufe des Tages schwanken. Besonders in stressigen Situationen oder bei Nervosität verschlimmern sich die Symptome oft. Einige Betroffene erleben auch ein Zittern der Stimme.
Die Symptome treten nur beim Sprechen auf, während andere Funktionen wie Atmung und Schlucken ungestört bleiben. Interessanterweise kann die Stimme während des Lachens oder Singens normal erscheinen, obwohl das Sprechen im Alltag beeinträchtigt ist. Diese Besonderheit führt manchmal dazu, dass die Erkrankung fälschlicherweise psychischen Ursachen zugeschrieben wird. Dabei handelt es sich jedoch um eine neurologische Erkrankung, nicht um eine psychische Störung.
Wie zeigt sich Spasmodische Dysphonie?
Da die Spasmodische Dysphonie mit den Bewegungen der Stimmlippen zusammenhängt, ist eine Untersuchung des Kehlkopfes während des Sprechens notwendig, um die unwillkürlichen Bewegungen zu beobachten. Diese Bewegungen sind oft kurz und krampfartig, was der Erkrankung ihren Namen gibt. Es kann schwierig sein, die genaue Ursache der Symptomatik zu erkennen, insbesondere bei starren Endoskopien, bei denen die Zunge nach vorne gezogen werden muss. Eine flexible Laryngoskopie durch die Nase ist hier die bessere Wahl für eine präzise Diagnose.
Die Diagnose erfolgt durch die Beobachtung des Stimmklangs und der Stimmlippen während des Sprechens. Es gibt keinen speziellen Test, der die Spasmodische Dysphonie eindeutig nachweist, weshalb die Diagnose auf der Expertise des Arztes beruht.
Wie wird eine Spasmodische Dysphonie behandelt?
Eine vollständige Heilung der Spasmodischen Dysphonie gibt es derzeit nicht, doch es gibt wirksame Behandlungsmöglichkeiten, die die Symptome signifikant lindern können. Wichtig zu wissen ist, dass die Behandlung nicht darauf abzielt, die Krankheit zu heilen, sondern die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Die Hauptbehandlungsmethode sind Injektionen von Botulinumtoxin in die Stimmlippen oder die Taschenfalten darüber. Diese Behandlung wurde bereits 1984 eingeführt und hat sich als sehr effektiv erwiesen. Ziel ist es, die überaktiven Muskeln zu schwächen, die für die falschen Bewegungen der Stimmlippen verantwortlich sind. Die Injektion wird in der Regel als ambulante Behandlung in Oberflächenanästhesie oder in Allgemeinanästhesie durchgeführt, und die meisten Patienten können danach ihren normalen Tätigkeiten nachgehen. In den Tagen nach der Injektion kann es zu einer vorübergehenden Stimmverschlechterung kommen. Die stimmverbessernde Wirkung lässt nach einigen Monaten nach und kann dann wiederholt werden. Um die Kosten hierfür von der Krankenkasse erstattet zu bekommen, ist zuvor eine differentialdiagnostische Beurteilung von internistischer, neurologischer und psychiatrischer Seite notwendig.
Andere Behandlungsmethoden wie logopädische oder psychologische Behandlungen allein haben sich als weniger effektiv erwiesen, um die Symptome der Spasmodischen Dysphonie zu kontrollieren. Es gibt Therapieansätze die Anatomie des Kehlkopfes chirurgisch zu modifizieren. Solche Eingriffe können aber die Funktionsfähigkeit des Kehlkopfes beeinträchtigen.
Obwohl die Behandlungsmöglichkeiten eine erhebliche Verbesserung der Symptome ermöglichen, ist es wichtig zu wissen, dass die Krankheit nicht geheilt werden kann, sondern durch geeignete Therapieansätze lediglich weitgehend kontrollierbar ist.
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Der Begriff Laryngitis bezeichnet eine Entzündung der Stimmlippen, unabhängig von der Ursache. Es handelt sich hierbei um einen unspezifischen Begriff, der eine allgemeine Diagnose beschreibt. Bei einer akuten Laryngitis tritt Heiserkeit im Zusammenhang mit Halsschmerzen, Husten und evtl. Fieber auf und hält nur wenige Tage an. Es handelt es sich häufig um eine virale Infektion. In diesen Fällen genügt in der Regel eine Behandlung durch Schonung der Stimme, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und weitere unterstützende Maßnahmen. In bestimmten Situationen kann jedoch auch der Einsatz von Antibiotika erforderlich sein – dies entscheidet der Arzt individuell.
Wenn die Heiserkeit jedoch nicht wie erwartet zusammen mit anderen Erkältungssymptomen abklingt, muss eine genaue Ursache ermittelt werden. Oft liegt dann keine Infektion vor, da das Immunsystem normalerweise gut auf solche Erreger reagiert. Chronische Entzündungen der Stimmlippen können durch Faktoren wie Magensaftrückfluss (Reflux), Allergien oder Zigarettenrauch (auch passiv) verursacht werden. Gelegentlich kann eine kleine Veränderung an den Stimmlippen, wie ein Polyp oder eine Zyste, vorliegen, die erst durch eine zusätzliche Entzündung auffällig wird. Das trifft oft auf Personen zu, die sagen: „Jede Erkältung schlägt mir auf die Stimme.“
Der Begriff „Laryngitis“ wird manchmal fälschlicherweise als Erklärung für anhaltende Heiserkeit verwendet. Dies ist problematisch, da eine anhaltende Heiserkeit ein frühes Anzeichen für ernstere Erkrankungen sein kann. Hält die Stimmveränderung länger als zwei bis drei Wochen an, sollten die Stimmlippen von einem spezialisierten Arzt untersucht werden, um die genaue Ursache zu identifizieren und gezielt zu behandeln.
Welche Symptome verursacht eine Laryngitis?
Typischerweise führt eine Laryngitis zu Heiserkeit, die sich bei Stimmgebrauch verstärkt. Handelt es sich um eine infektiöse Ursache, können zusätzlich Fieber, Halsschmerzen und Husten auftreten.Wie sieht eine Laryngitis aus?
Bei einer akuten Laryngitis wirken die Stimmlippen gereizt: Kleine Blutgefäße erweitern sich. Die Stimmlippen erscheinen gerötet und geschwollen. Sie verlieren ihren üblichen satinierten Glanz und sehen stumpf und rau aus. Mit weniger präzisen Untersuchungsgeräten wirken die Stimmlippen oft einfach rosa statt weiß. Bei chronischer Laryngitis sind die Stimmlippen häufig matt, verbreitert, gefäßgezeichnet und unregelmäßig konturiert. Schleimauflagerungen oder Fibrinausschwitzungen können bei akuten und chronischen Laryngitiden hinzukommen.Wie wird eine Laryngitis behandelt?
Die Erstbehandlung einer Laryngitis basiert auf einfachen Maßnahmen: Schonung der Stimme und ausreichendes Trinken. In den meisten Fällen genügt dies, um eine virale Infektion zu überwinden. Weist der Husten gelbliches oder grünliches Auswurf oder einen Belag im Rachen auf, könnte eine bakterielle Infektion vorliegen, die Antibiotika erfordert. Entwickelt sich eine Laryngitis ohne Fieber, Halsschmerzen oder andere Infektionssymptome, könnte eine Reizung durch andere Einflüsse die Ursache sein.Die meisten Fälle einer Laryngitis lassen sich medikamentös behandeln; ein operativer Eingriff ist selten notwendig.
Ein wichtiger Hinweis:
Wenn Heiserkeit länger als zwei Wochen anhält, sollte unbedingt eine Untersuchung der Stimmlippen erfolgen, um andere Diagnosen auszuschließen. Dies gilt insbesondere für Raucher, da sie ein erhöhtes Risiko für Kehlkopfkrebs haben. -
Der den Kehlkopf betreffende Reflux, auch bekannt als „laryngopharyngealer Reflux“ (LPR), „extraösophagealer Reflux“ oder „Refluxlaryngitis“, bezeichnet das Zurückfließen von Magensäure und Verdauungsenzymen aus dem Magen über die Speiseröhre bis hin zum Kehlkopf. Dies ähnelt dem gastroösophagealen Reflux (GERD), der jedoch primär die Speiseröhre betrifft, während beim LPR die Auswirkungen auf den Kehlkopf im Fokus stehen.
Der Reflux wird problematisch, wenn die Magensäure und Enzyme den empfindlichen Kehlkopf reizen und schädigen. Im Vergleich zu anderen Geweben entlang des Verdauungstrakts ist der Kehlkopf weniger gut geschützt, was ihn anfälliger für Schädigungen durch Magensäure macht. Dies kann sogenannte „stille Refluxbeschwerden“ hervorrufen – Symptome wie Halsreizungen, ohne die typischen Anzeichen wie Sodbrennen oder Schmerzen in der Brust.
Reflux kann allein durch Reizung Beschwerden verursachen, aber auch andere Probleme wie Stimmlippengranulome begünstigen. Zudem wird diskutiert, dass Reflux in Kombination mit Stimmüberlastung, Rauchen oder Atemwegserkrankungen wie Asthma die Beschwerden verschlimmern kann.
Symptome von Reflux
Reflux führt häufig zu entzündlichen Reizungen mit Schwellungen im Kehlkopfinneren. Betroffene verspüren oft das Gefühl eines Fremdkörper oder Schleims im Hals, der durch Räuspern und Husten nicht zu beseitigen ist. Häufig wird dies fälschlicherweise als „postnasal Drip“ (Rachenreizung durch Nasensekret) interpretiert, obwohl Reflux deutlich häufiger ist.Typische Symptome umfassen:
ein Kratzen oder Kitzeln im Hals, das Husten oder Räuspern auslöst,
Schwierigkeiten beim Schlucken, insbesondere bei trockenen oder festen Nahrungsmitteln,
Halsschmerzen oder einen plötzlichen Stimmritzenkrampf (Laryngospasmus), der kurzzeitig die Atmung erschwert.
Ständiges Husten oder Räuspern, ausgelöst durch Reflux, belastet die Stimmlippen stark. Mit der Zeit kann dies zu dauerhaften Schäden führen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Symptome nicht immer ausschließlich auf Reflux zurückzuführen sind, sondern oft das Ergebnis mehrerer Faktoren sind.
Wie äußert sich Reflux im Kehlkopf?
Durch Reflux bedingte Reizungen führen zu Rötungen und Schwellungen der Stimmlippen, insbesondere aber im hinteren Bereich des Kehlkopfs in der Nähe zum Speiseröhreneingang. Da leichte Refluxerscheinungen in der Allgemeinbevölkerung weit verbreitet sind, konzentriert sich die Diagnostik darauf, herauszufinden, ob Reflux tatsächlich die Ursache der Beschwerden ist.Reflux wird oft mit Husten, chronischem Räuspern oder einem Fremdkörpergefühl im Hals in Verbindung gebracht. Obwohl er selten die Hauptursache für Heiserkeit ist, verschärft er bestehende Probleme wie Stimmlippenknötchen oder -polypen. Stimmlippengranulome hingegen werden häufig direkt durch Reflux ausgelöst.
Die Diagnosestellung erfolgt meist durch die typische Anamnese, eine videoendoskopische Untersuchung des Kehlkopfes und die 24-Stunden-pH-Messung im Bereich des Rachens mit einer speziellen Messsonde, die auch den häufig vorliegenden nebelartigen laryngopharyngealen Reflux erfasst, der mit anderen Verfahren kaum nachzuweisen ist. Es ist zu betonen, dass eine unauffällige Speiseröhrenspiegelung und das Fehlen von Sodbrennen den laryngopharyngealen Reflux nicht ausschließen, sondern tatsächlich eine häufige Konstellation darstellen. Auch das Nichtansprechen auf Therapieversuche mit z.B. magensäurehemmenden Medikamenten spricht nicht gegen den LPR.
Behandlung von Reflux
Reflux ist meist eine chronische Erkrankung, die durch Lebensstiländerungen und gegebenenfalls Medikamente kontrolliert werden kann. Fette, Zucker, Alkohol, Koffein und Nikotin verstärken den Reflux und sollten vermieden werden. Kleinere Mahlzeiten und ein zeitlicher Abstand von mindestens drei Stunden vor dem Schlafengehen können helfen, Beschwerden zu reduzieren. Entscheidend ist aber der Verzicht auf saure Nahrungsmittel wie Tomaten (auch gekocht oder in Saucen), Obst (bis auf Banane und Wassermelone), Essig, Wein, Kohlensäure etc.), da ein Teil der Kehlkopfreizung wohl durch säureaktivierte Verdauungsenzyme hervorgerufen wird.In schwereren Fällen, insbesondere bei nächtlichen Symptomen, kann es hilfreich sein, die gesamte Liegefläche des Bettes mit Erhöhung des Kopfendes schräg zu stellen. Keinesfalls sollten jedoch mehrere Kissen oder Schaumstoffkeile verwendet werden, da diese die Beschwerden verschlimmern können.
Zur medikamentösen Behandlung stehen sogenannte Protonenpumpenhemmer (z. B. Omeprazol, Pantoprazol etc.) im Vordergrund, die die Säureproduktion des Magens effektiv reduzieren. Diese Medikamente sollten in Absprache mit einem Arzt eingenommen werden, da die Behandlung hochdosiert und über mehrere Wochen erforderlich sein kann. Alternativ können ältere Wirkstoffe wie H2-Blocker oder Antazida eingesetzt werden, die jedoch weniger wirksam sind. Die alleinige medikamentöse Therapie führt selten zur Beschwerdefreiheit. Entscheidend ist meistens die Umstellung der Lebens- und Ernährungsgewohnheiten.
In seltenen Fällen, bei denen weder Medikamente noch Lebensstiländerungen helfen, kann eine Operation zur Behebung eines Zwerchfellbruchs in Betracht gezogen werden. Diese wird in diesem Zusammenhang eher selten durchgeführt, da die Diagnosestellung zum einen schwierig und häufig nicht eindeutig ist und zum anderen der LPR oft ohne Beeinträchtigung von Magen und Speiseröhre einhergeht, so dass die für den Eingriff zuständigen medizinischen Fachgebiete die Indikation hierfür meistens zurückhaltend beurteilen bzw. die Existenz des Phänomens LPR grundsätzlich in Frage stellen.
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Funktionelle Dysphonie bezeichnet eine Stimmstörung, bei der der Stimmklang gestört (z. B. Heiserkeit) und die stimmliche Leistungsfähigkeit eingeschränkt sind, ohne dass organische Veränderungen des Stimmorgans vorliegen. Betroffene berichten häufig auch über unangenehme Empfindungen im Kehlkopfbereich.
Es gibt zwei Hauptformen der funktionellen Dysphonie, die sich durch unterschiedliche muskuläre Spannungsverhältnisse auszeichnen:
Hyperfunktionelle Dysphonie: Gekennzeichnet durch eine Überanspannung der Muskulatur.
Hypofunktionelle Dysphonie: Gekennzeichnet durch eine Unterspannung der Muskulatur.
In der Praxis treten diese Formen selten isoliert auf; Mischformen und Übergänge sind häufig.
Wie entsteht eine funktionelle Dysphonie?
Die Ursachen sind multifaktoriell und resultieren aus einem Zusammenspiel verschiedener Faktoren:
Konstitutionelle Faktoren: Anatomische oder physiologische Gegebenheiten.
Habituelle Faktoren: Gewohnheiten der Stimmnutzung.
Psychogene Faktoren: Emotionale oder psychische Belastungen.
Berufliche Belastungen: Beruflich bedingte Überbeanspruchung der Stimme.
Die Stimme ist ein komplexes, ganzheitliches Phänomen. Daher reicht eine isolierte Betrachtung des Stimmorgans nicht aus, um funktionelle Dysphonien vollständig zu verstehen.
Symptome:
Hauptsymptom: Rauhe, harte Stimme.
Gekennzeichnet durch gepresste Stimmeinsätze und eine nach hinten verlagerte
Behandlung:
Die Therapie der funktionellen Dysphonie ist individuell auf die Ursachen und Symptome abgestimmt und basiert vor allem auf einer Stimmübungsbehandlung. Ziel der Therapie ist es, die Fehlfunktionen der Stimmgebung zu korrigieren und eine gesunde, ökonomische Stimmfunktion wiederherzustellen.
Leistungen
Therapie
Wenn eine konservative Therapie mit Stimmübungebehandlungen und ggf. Medikamenten nicht die Lösung Ihres Stimmproblems darstellt, haben wir die Möglichkeit, operative Eingriffe Durchzuführen. Dies erfolgt ambulant oder stationär in der CandisClinic oder im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Regensburg. Uns stehen hierzu mikrochirurgisches Instrumentarium und der innovative blue LASER zur Verfügung. Stimmverbessernde Eingriffe hiermit können sowohl in Allgemeinanästhesie im Rahmen einer Mikrolaryngoskopie, als auch bei gegebenen Voraussetzungen am wachen Patienten mit Oberflächenanästhesie mittels Videolaryngoskop erfolgen.
Diagnostik
In der Stimmsprechstunde in unserer Praxis am Neupfarrplatz in der Regensburger Altstadt hören wir Ihnen genau zu, um Ihre Beschwerden zu verstehen und um einen akustischen Eindruck Ihrer Stimme zu gewinnen. Wir führen präzise Diagnostik mit chip-on-the-tip-Endoskopen und computergestützten Stimmanalysemethoden (Stimmfeldmessung, Spektrometrie, Elektroglottographie) durch, um eine Diagnose auf dem aktuellen Stand der laryngologischen und phoniatrischen Wissenschaft und Technik zu stellen.
blue LASER
Mit Erfolg setzen wir eine der innovativsten Methoden zur Behandlung verschiedener Erkrankungen der Stimmlippen in örtlicher Betäubung oder Allgemeinanästhesie ein. Die Behandlung kann u.a. bei entsprechender Eignung des Patienten und des Krankheitsbildes mit einem flexiblen Videolaryngoskop durch die Nase in oberflächlicher Betäubung durchgeführt werden. Sie dauert in der Regel nur einige Minuten, ist wenig belastend und erspart Patienten häufig eine Narkose und einen stationären Aufenthalt.
Was ist das Besondere am blauen LASER?
Die Energie des blauen LASER-Lichts der Wellenlänge 445nm wird anders als bei den sonst üblicherweise eingesetzten LASERn hochselektiv von Strukturen roter (Hämoglobin) oder brauner (Melanin) Farbe absorbiert. Farblose oder andersfarbige Strukturen des Kehlkopfes wie z.B. gesunde Stimmlippenhaut nehmen die Energie viel geringer auf und erwärmen sich daher bei auf schwache Leistung eingestelltem LASER deutlich weniger als gut durchblutete Strukturen wie z.B. Polypen oder Gefäßerweiterungen. Die energetische Leistung des LASERs kann daher sehr gering gewählt werden (häufig genügen 4 Watt). Dadurch kommt es zu nur geringer thermischer Schädigung der Umgebung und minimaler Unannehmlichkeit durch Wahrnehmung von Hitze, so dass eine oberflächliche Betäubung häufig ausreicht. Mit höheren Leistungseinstellungen ist es aber auch möglich, mit dem LASER-Strahl in Allgemeinanästhesie zu schneiden (z.B. in der Tumorchirurgie).
Wie wird die Behandlung durchgeführt?
Durch eine dünne Glasfaser wird das LASER-Licht in der Regel in kurzen Impulsen auf das erkrankte Gewebe im Kehlkopf geleitet. Hierdurch wird dieses gezielt unter Schonung des gesunden Gewebes, das für die Stimmqualität verantwortlich ist, verödet. Ggf. ist es nötig, des koagulierte Gewebe danach noch mit einem feinen Instrument abzutragen oder abzusaugen. Dieser Eingriff kann durch den Arbeitskanal eines flexiblen Videolaryngoskops durch die Nase oder in Allgemeinanästhesie im Rahmen einer Mikrolaryngoskopie durch den Mund hindurch vorgenommen werden.
Mikrolaryngoskopie
Die Mikrolaryngoskopie ist ein präzises Verfahren zur Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen des Kehlkopfs.
in Vollnarkose wird ein Metallrohr (Laryngoskop) durch den Mund in den Kehlkopf eingeführt. Mittels Mikroskop oder Endoskop können die Kehlkopfstrukturen genau untersucht und krankhafte Veränderungen mit speziellen mikrohirurgischen Instrumenten behandelt werden
Dieses Verfahren ermöglicht die gezielte Entfernung von Gewebeveränderungen wie Polypen, Zysten, Knötchen oder kleinen Tumoren sowie die Behandlung von Vernarbungen und anderen Stimmstörungen. Gleichzeitig können Gewebeproben für eine weiterführende Diagnostik entnommen werden.
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